Ehemaliges Leasingfahrzeug kaufen - Vor- und Nachteile
Was ist von der Anschaffung eines gebrauchten Leasingwagens zu halten?
Bei der Suche nach einem gebrauchten Auto hat man heutzutage viele Möglichkeiten. In den meisten Fällen wird man bei dem Händler oder im Autohaus seiner Wahl fündig, insofern man ein Fahrzeug mit Gewährleistung oder Gebrauchtwagengarantie sucht. Wiederum andere werden bewusst nach Privatverkäufern suchen, um das ein oder andere Schnäppchen zu ergattern. Ist man speziell an jungen Gebrauchtwagen interessiert, dann kann es sinnvoll sein, gezielt nach einem ehemaligen Leasingfahrzeug Ausschau zu halten. Denn die sogenannten Leasingrückläufer haben einige entscheidende Vorteile zu bieten.
Sollte man einen gebrauchten Leasingwagen kaufen?
Grundsätzlich sind Leasingrückläufer nicht schlechter oder besser einzustufen als andere Gebrauchtwagen. Auch bei einem ehemaligen Leasingfahrzeug kommt es ganz darauf an, wie der ehemalige Halter damit umgegangen ist. Unter anderem sollte man wissen, dass Leasingrückläufer nicht immer ausrangierte Firmenwagen sind, sondern hin und wieder auch ehemalige Leasingfahrzeuge von Privatpersonen. Dementsprechend groß ist natürlich auch die Vielfalt an Fahrern, die den Leasingwagen genutzt haben. Im folgenden finden Sie ein paar Vor- und Nachteile, um Ihrer Entscheidung beim Gebrauchtwagenkauf auf die Sprünge zu helfen.
Vorteile eines gebrauchten Leasingfahrzeuges
Ein entscheidender Vorteil dürfte sein, dass Leasingrückläufer - im Gegensatz zu gebrauchten Mietwagen - länger von ihren ehemaligen Haltern gefahren wurden. Dementsprechend ist die Wahrscheinlichkeit auch größer, dass die Fahrzeuge insgesamt weniger erleiden mussten. Denn in der Regel behandelt man ein Auto, welches man z.B. 3 Jahre fährt, mit entsprechender Sorgfalt. Zudem ist man als Leasingnehmer verpflichtet, alle Inspektionen und Wartungsarbeiten ausführen zu lassen, wenn man die Garantie nicht verlieren will. Als Abnehmer eines ehemaligen Leasingfahrzeuges bekommt man für sein Geld dann auf alle Fälle einen scheckheftgepflegten Gebrauchtwagen.
Davon abgesehen muss das Fahrzeug, welches für gewöhnlich im 3-Jahres-Rhythmus geleast wird, kurz vor dem Verkauf zum TÜV. Dies übernimmt in aller Regel der Händler, wodurch der Käufer auf ein technisch sicheres Fahrzeug vertrauen kann. Davon abgesehen erfolgt bei der Rückgabe des Wagens ohnehin ein Check durch den TÜV oder die DEKRA, bei dem der Leasingnehmer eventuelle Schäden ausgleichen muss.
Wurde das gebrauchte Leasingfahrzeug von einem Selbständigen oder Unternehmer gefahren, dann kann man davon ausgehen, dass dieser höchstwahrscheinlich regelmäßig in der Waschanlage war. Letztlich sind die meisten Geschäftsfahrzeuge eine Art Aushängeschild der jeweiligen Firma und werden demnach auch häufiger gepflegt.
Auch das relativ junge Alter und die Tatsache, dass viele ehemalige Firmenwagen Langstreckenfahrzeuge sind, macht einen Leasingrückläufer als neuen Gebrauchten interessant. Zudem sind ehemalige Firmenwagen meist deutlich besser ausgestattet als vergleichbare Gebrauchtfahrzeuge.
Häufig genug bekommt man einen alten Leasingwagen deutlich günstiger und oftmals sogar zum wahren Schnäppchenpreis. Der letztendliche Preis hängt jedoch auch davon ab, wie viel der Zwischenhändler an dem Verkauf verdienen will. Hier gilt es, die Preise der verschiedenen Anbieter miteinander zu vergleichen.
Da die meisten Leasingfahrzeuge unmittelbar nach Ablauf des Leasings zum Verkauf angeboten werden, kann man sicher sein, dass der Wagen nur einen Vorbesitzer hatte. Zudem verkaufen meistens Autohäuser und Händler die Leasingrückläufer, wodurch sich weitere Vorteile (z.B. Gebrauchtwagengarantie) aber auch einige Nachteile gegenüber einem reinen Privatkauf ergeben.
Die Nachteile von Leasingrückläufern
Im Grunde gibt es nicht allzu viel, was gegen ein ehemaliges Leasingfahrzeug als Gebrauchtwagen spricht. Allerdings sollte man wissen, dass nicht jeder Leasingnehmer sein Auto wie Eigentum behandelt. Das Leasing ist eine Art Langzeitmiete, bei der man das Fahrzeug nach einer gewissen Zeit wieder an die Leasinggesellschaft zurückgibt. Dementsprechend gibt es auch viele Kunden, die den geleasten Wagen als reines Nutzfahrzeug ansehen und sich keine Sorgen um eine regelmäßige Reinigung, Kratzer, Dellen oder übermäßige Abnutzungserscheinungen machen.
Wer als Leasingnehmer Beschädigungen am Fahrzeug hinterlässt, tut oftmals gut daran, diese gar nicht erst zu reparieren, sondern den Leasingwagen am Ende der Laufzeit inkl. Schrammen wieder abzugeben oder günstig aufzubereiten. Denn schließlich zahlt man bei Abgabe des Fahrzeuges nur einen Teil der Schäden in Form einer Nachzahlung. Kostet beispielsweise die Ausbesserung einer zerkratzen Stoßstange 1.000 Euro und beträgt der Restwert des Wagens nur noch die Hälfte, dann zahlt der Kunde rechtlich gesehen auch nur einen Anteil, z.B. 50% (500 Euro). Im Falle eines Selbständigen übernimmt sogar der Staat einen Teil, da der Firmenwagen steuerlich abgesetzt werden kann. Daher ist es keine Seltenheit, dass Fahrzeuge von Leasingnehmern, die weniger aufs Geld achten müssen, entsprechend vorbelastet sind. Die meisten Schäden werden zwar vom Händler vor Verkauf ausgebessert, allerdings hat dann z.B. der Geschäftswagen eines Unternehmers mehr gelitten als ein vergleichbares Fahrzeug einer Privatperson.
Vor allem Firmenwagen fahren in relativ kurzer Zeit viele Kilometer. So kann es sein, dass das Fahrzeug eines Geschäftsmannes innerhalb von 3 Jahren bereits über 100.000 km auf dem Tacho hat und das Fahrzeug damit als junger Gebrauchtwagen ausscheidet. Daher gilt es, auch beim Kauf eines ehemaligen Leasingfahrzeuges genau darauf zu achten, in welchem Zustand das Auto ist und ob der Verkaufspreis wirklich gerechtfertigt ist.
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