Löwenzahn: Wirkung und Verwendung für die Gesundheit
Löwenzahn (Taraxacum officinale) - gesundes Wildkraut
Kinder lieben den reifen Löwenzahn, wenn er sich als Pusteblume zeigt. Für den einen Teil der Erwachsenen ist Löwenzahn jedoch ein lästiges Unkraut, welches sofort entfernt werden muss, sobald es sich im Garten zeigt. Für die anderen ist er ein gern gesehener Gast, der nicht nur einige heilsame Wirkungen auf den Körper hat, sondern sogar eine Bereicherung in der Küche ist. Wie man den sogenannten Gewöhnlichen Löwenzahn anwendet und welche gesundheitliche Wirksamkeit das wilde Heilkraut aufweist, zeigt Ihnen dieser Artikel.
Mythen und Geschichten rund um den Löwenzahn
Die Beinamen, mit denen der Löwenzahn gelegentlich bedacht wird, klingen hin und wieder ein wenig respektlos oder seltsam. Neben der Pusteblume ist da auch die Rede von Kuhblume, Milchblume, Pfaffenröhrlein oder Tonsur des Priesters. Der Löwenzahn wird aber auch als Schweineschnauze oder Pissenlit und Pissbett bezeichnet, wobei letzteres ein klarer Hinweis auf die harntreibende Wirkung des Löwenzahns ist. Diese medizinische Wirkung der Pflanze wurde - ebenso wie die blutreinigende Wirkung - schon von den Heilkundigen der Antike geschätzt. Später erfreuten sich in Frankreich und Holland magenlindernder Löwenzahnblättertee und die Blüten, mit denen man Entzündungen der Haut kurierte, großer Beliebtheit. In der Volksheilkunde gilt der Löwenzahn seit jeher als Mittel, welches die Konstitution zu stärken vermag und die Leber schützt. Und wer sich mit Warzen herumärgert, kann es mit einer Abkochung aus Löwenzahnwurzeln versuchen, denn das vertreibt angeblich die Warzen.
Gesundheitliche Wirkung von Löwenzahn
Für die medizinische Anwendung sind vor allem Blätter und Wurzeln des Löwenzahns interessant. Sie enthalten unter anderem Bitter- und Gerbstoffe (Tannine), Harz, ätherische Öle, Schleimstoffe, Inulin, Carotin, Cumarine, Flavonoide, sowie die Vitamine A und C und verschiedene Mineralien und Spurenelemente. Daraus leiten sich folgende Heilwirkungen ab, die der Pflanze zugeschriebenen werden:
- Äußerlich angewandt: antiviral, entzündungshemmend
- Innerlich angewandt: antioxidativ, antirheumatisch, appetitanregend, blutbildend, blutreinigend, gichtwidrig, harntreibend, herz- und leberstärkend, lymphentstauend, stoffwechselfördernd und stoffwechselanregend, verdauungsanregend, vitalisierend
Löwenzahn wird besonders bei Galle- und Lebererkrankungen, Verdauungsproblemen, Appetitlosigkeit, Neurodermitis, Ekzemen, Gicht, Arthrose, Rheuma und Diabetes eine positive Wirkung nachgesagt.
Anwendung und Verwendung von Löwenzahn
Noch immer gilt der Löwenzahn als das vitalisierende, die Konstitution stärkende und den Stoffwechsel anregende Mittel schlechthin. Wer die Ablagerungen des Winters buchstäblich aus dem Körper treiben möchte, kann es im Frühling ruhig einmal mit einer Löwenzahnkur versuchen, die - so sagen zumindest die Verfechter dieser Kur - den Körper von all dem Ballast und den Schlacken reinigen soll, die sich im Organismus angesammelt haben. Hierfür ist besonders der Löwenzahnsaft, also der reine Pflanzenpresssaft, geeignet. Derartige Extrakte findet man in jedem guten Reformhaus. Mittels Entsafter und Löwenzahnblätter in rauen Mengen, kann man den Saft natürlich auch einfach selbst herstellen.
All diejenigen, die ihre Verdauung unterstützen möchten, beispielsweise nach dem Verzehr sehr reichhaltiger und fetter Speisen, können auf einen einfachen Löwenzahnteeaufguss oder auf die Löwenzahnwurzel setzen. Dazu einfach einen Teelöffel Löwenzahnwurzeln in kochendes Wasser geben und kurz aufkochen lassen, nach einer Viertelstunde abseihen und noch warm trinken. Löwenzahn regt unter anderem die Galleproduktion in der Leber an, wodurch die Fettverdauung verbessert wird.
Der Löwenzahn ist auch eine Pflanze für die Seele, denn das, was er auf körperlicher Ebene vermag - nämlich ausleitend und entlastend wirken - soll er auch auf seelischer Ebene schaffen, behaupten zumindest die Vertreter der alternativen Medizin. Wer also das Gefühl hat, seelisch verkrustet oder blockiert zu sein, darf ebenfalls an regelmäßige Löwenzahnanwendungen denken.
Der Löwenzahn und seine Verwendung in der Küche
Was haben Löwenzahnblätter und Bier miteinander zu tun? Heute nicht mehr viel, aber im 19. Jahrhundert braute man in Großbritannien ein bierähnliches Getränk aus den Blättern der Pflanze. Die Löwenzahnblüten endeten als Wein und süßer Löwenzahnsirup war damals ebenfalls erhältlich. Wer auf den Geschmack kommen möchte, kann in alten Kräuterbüchern stöbern, denn dort findet sich noch so manches Rezept.
Bis heute gelten geröstete und dann gemahlene Löwenzahnwurzeln übrigens als Alternative für alle, die ein kaffeeähnliches Getränk ohne Koffein suchen.
Für die Verwendung in der Küche muss der Löwenzahn aber gar nicht bearbeitet werden. Denn besonders schmackhaft und gesund sind frische Löwenzahnblätter, vor allem dann, wenn sie als Salat oder Salatzutat dienen. Wer am Geschmack von Ruccola oder Chicoree Gefallen findet, sollte ruhig einmal den würzigen Löwenzahn probieren.
Löwenzahn in Medikamenten und Nahrungsergänzungspräparaten
Wer den Löwenzahn nicht frisch pflücken und selbst verarbeiten kann, findet im Handel Löwenzahnsaft und Löwenzahnmilch sowie Teekräuter und Wurzeln. Auch homöopathische Medikamente wie die Urtinktur und andere Zubereitungen sind erhältlich. Zudem kommt Löwenzahnsaft in verschiedenen lymphentlastend wirkenden Medikamenten zum Einsatz.
Anbau und Ernte
Löwenzahn ist in der Natur ein häufiger Gast. Wer die Pflanze dort allerdings ernten möchte, tut dies im eigenen Interesse nur in Regionen, in denen die Natur intakt ist und die Pflanze weder mit Abgasen noch mit den Hinterlassenschaften von Hunden in Kontakt kommt. Ideal ist ein Plätzchen im Garten, an dem der Löwenzahn ungestört wachsen darf und nicht als Unkraut angesehen wird. Die Löwenzahnernte findet wahlweise im Frühjahr oder im Herbst statt. Wer es auf die Wurzel abgesehen hat, geht im Frühling an die Ernte, ehe die Pflanze blüht. Der Rest der Pflanze wird im Herbst geerntet.
Gefahrenhinweise zum Löwenzahn
Löwenzahn wirkt in verstärktem Maße harntreibend, was bei einer Grunderkrankung der Nieren unerwünscht sein kann - also vor der intensiveren Anwendung besser den Arzt zurate ziehen. Wer Probleme mit Darm und Galle hat oder zum Verschluss neigt, sollte den Löwenzahn nicht in Eigenregie anwenden. Ebenfalls Vorsicht ist geboten bei Personen, die sensibel auf Bitterstoffe reagieren beziehungsweise einen sensiblen Magen haben. Denn die Bitterstoffe im Löwenzahn stimulieren nicht nur die Galleproduktion, sondern regen auch die Magensaftsekretion an.
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