Bewiesene Wirkung von Arnika und ihre Verwendung in der Homöopathie
Arnika (Arnica montana) – die Heilpflanze für Sport- und Unfallverletzungen
Wer sich auf Bergwiesen an einer Blume erfreut, die mit zimtartigem Duft und ihrem sonnigem Gelb auf sich aufmerksam macht, ist höchstwahrscheinlich auf die Arnika (Arnica montana) gestoßen. Die Pflanze, die von Heilkundigen nicht nur geschätzt, sondern gar verehrt wird, ist allerdings mit Vorsicht zu genießen. Die heilende Wirkung von Arnika auf die Haut, die tatsächlich auch bewiesen ist, ist die entzündungshemmende und antimikrobielle, es kommt jedoch auf die richtige Dosis an. Und während die Arnika äußerlich, in stark verdünnter Form angewandt, beispielsweise auf die Haut offenbar wahre Wunder bewirken kann, kann sie bei unsachgemäßer und vor allem innerlicher Verwendung schwerste Nebenwirkungen nach sich ziehen.
Mythen und Geschichten rund um die Arnika
Die Arnika wurde im Lauf der Zeit mit verschiedenen Beinamen bedacht, wie Donnerblume, Engelskraut, Kraftwurz oder Kraftrose, Mutterwurz und Fallkraut oder Ochsenwurz. Auch als Schnupftabaksblume wird die Arnika gelegentlich bezeichnet, was sie der Tatsache zu verdanken hat, dass sie empfindliche Nasen reizen kann und zum Niesen verleitet. Hier zeigt sich die Wirkung von Arnika auf die Haut, die jedoch in diesem Fall zur Reizung der Nasenschleimhaut führt. Die Echte Arnika wurde früher daher dem Schnupftabak beigemengt und sogar mit anderen Kräutern zusammen als Tabak geraucht.
Heute noch ist die Arnika vielerorts als Bergwohlverleih bekannt. In mythologischer Hinsicht hat die Pflanze einiges zu bieten. Die der Freya geweihte Pflanze war wichtiger Bestandteil des Rituals um den Johannistag. Hier wurde sie zum Schutz vor dem Korndämon um die Felder gesteckt. Auch als Räucherwerk macht sich die getrocknete Blüte gut – damals wie heute. Früher sollte sie jedoch den Donnergott besänftigen, während heute wohl lediglich der Geruch zählt.
Erstmals erwähnt wurde die Heilpflanze in mittelalterlichen Aufzeichnungen und seither ist sie aus der Naturheilkunde nicht mehr wegzudenken. Seit dem 18. Jahrhundert wurde die Pflanze dann bei allgemeinen Verletzungen, Gicht oder Rheuma verwendet. In der Volksheilkunde war die Arnika aufgrund ihrer Wirkung nicht nur ein wichtiges Therapeutikum bei stumpfen Verletzungen und Prellungen, sondern gewissermaßen das Allheilmittel, dass bei Gicht, Menstruations- oder Stoffwechselbeschwerden und allgemeinen Erschöpfungszuständen zum Einsatz kam. Pfarrer Kneipp war sogar der Meinung, dass die Arnika mit Gold nicht aufzuwiegen sei.
Bewiesene Wirkungen und typische Anwendungen von Arnika
Für die medizinische Verwendung interessant sind die Blüten. Sie enthalten unter anderem ätherische Öle, Gerbstoffe, Cumarine, Falvonoide und Polysaccharide sowie verschiedene andere Wirkstoffe, weswegen ihnen folgende und bewiesene Heilwirkungen zugeschrieben werden:
- Äußerlich angewandt: abschwellend, antibakteriell, antimikrobiell, durchblutungsfördernd, entstauend, entzündungshemmend, keimwidrig, schleimhautschützend, schmerzlindernd, wundheilend
Arnika eignet sich aufgrund ihrer nachgewiesenen Wirkung zur Anwendung bei Muskel- und Gelenkschmerzen, die durch rheumatischer Beschwerden ausgelöst werden, sowie zur äußeren Verwendung bei Sport- und Unfallverletzungen wie Blutergüssen, Stauungen, Prellungen oder Zerrungen. Zudem wird die entzündungshemmende Wirkung von Arnika bei Insektenstichen oder der Entzündung von oberflächlichen Venen eingesetzt.
Wirkung und äußerliche Anwendung von Arnika in der Homöopathie
Die Arnika ist in der Homöopathie mittlerweile eine der festen Größen. Sie gilt als das wichtigste Mittel bei stumpfen und blutenden Unfallverletzungen oder den eventuell damit einhergehenden Schocksymptomen. Homöopathisch ebenfalls denkbar, und in einigen Kliniken angeblich mit Erfolg angewandt, ist die Anwendung von Arnika vor Operationen, um die anschließende Wundheilung positiv zu beeinflussen.
Das klassische Anwendungsgebiet der Heilpflanze ist jedoch auch in der Homöopathie das, was sich grob unter Sport- oder Unfallverletzung zusammenfassen lässt. Also Blutergüsse, Zerrungen, Verstauchungen, Prellungen oder Quetschungen. Auch bei entzündeten Venen, die zu geschwollenen, schweren oder schmerzenden Beinen führen oder bei schmerzhafte Schwellungen, die von Insektenstichen herrühren, wird äußerlich auf die Arnika gesetzt. Denkbar ist hier die Verwendung von Salbe oder Umschlägen, die mit stark verdünnter alkoholischer Arnikatinktur oder einem einfachem Arnikaaufguss getränkt sind und auf die Haut aufgetragen werden.
Die homöopathische Wirkung ist nicht bewiesen
Erwähnt werden sollte, dass wissenschaftlich gesehen, keine Belege für die Wirkung homöopathischer Präparate existieren. Vor allem die Gabe von Arnica Globuli ist in ihrer Wirkung nicht bewiesen. Dies konnte in mehreren Studien nachgewiesen werden. Eine Wirkung dieser Präparate ist nicht wirksamer als die Gabe von Placebos.
Getrocknete Arnikablüten und ihre Wirkung auf die Haut
Die Arnika ist auch als getrocknete Arzneidroge (Arnikablüten) erhältlich, die wie ein einfacher Teeaufguss zubereitet werden kann. Getrunken werden sollte dieser Tee jedoch keinesfalls! Denkbar ist maximal eine Anwendung als Gurgellösung bei Mund- und Rachenschleimhautreizungen, die nicht heruntergeschluckt werden darf oder als Dampfbad, das gereizte, zu Hautunreinheiten und Akne neigende Gesichtshaut besänftigt. Auch geschundene und geschwollene Füße freuen sich über ein entzündungshemmendes und abschwellendes Arnikafußbad. Die Verwendung als Aufguss ist jedoch heute nicht mehr besonders gebräuchlich und sollte auch keinesfalls zur dauerhaften Anwendung bei Beschwerden - beispielsweise der Haut - eingesetzt werden.
Einnahme von Arnika - Vorsicht vor der innerlichen Anwendung
Davon abgesehen, dass die Einnahme nur bei wenigen Beschwerden eine positive Wirkung hätte, wird aufgrund der Giftigkeit von Helenalin bzw. Dihydrohelenalin auf eine orale Einnahme von Arnika verzichtet. Dies konnte in Tierversuchen mit Herzschädigungen bis zum Herzstillstand belegt werden.
Da die Echte Arnika bei unsachgemäßer Anwendung starke Nebenwirkungen nach sich ziehen kann, ist für die innerliche Anwendung lediglich die homöopathische Darreichungsform in der Form homöopathischer Tabletten oder als sogenannte Arnica Globuli erlaubt.
Ganz wichtig: Die Einnahme von Tee aus Arnikablüten darf dementsprechend auch nicht erfolgen!
Medikamente und Präparate sowie Kosmetika mit Arnika
Im Handel erhältlich sind - wie bereits erwähnt - getrocknete Arnikablüten sowie homöopathische Darreichungsformen, also Globuli, Tabletten und die Urtinktur. Zudem ist Arnika Bestandteil verschiedener Heilsalben, mit denen beispielsweise Sportverletzungen therapiert werden. Auch verschiedene Kosmetika arbeiten mit Arnikaauszügen, wie beispielsweise das Arnika-Massageöl, welches in Verbindung mit einer Massage Verspannungen und Muskelkater entgegenwirken kann.
Anbau und Vorkommen von Arnika in der Natur
Die Arnika ist normalerweise auf Bergwiesen zu finden, wo sie optimale Wachstumsbedingungen vorfindet, also genug Sonne und einen leicht feuchten Boden. Nachdem die Pflanze jedoch unter Naturschutz gestellt wurde, wich man für Arzneizwecke auf die Wiesenarnika (Arnica chamissonis) aus. Später stellte man allerdings fest, dass die Arnica montana auch auf sandigem, leicht mit Humus durchsetztem Boden gedieh und dort wurde sie fortan angebaut, um den Bedarf für medizinische und naturheilkundliche Zwecke zu decken. An die Ernte geht es im Sommer, wenn die Pflanze in voller Blüte steht, zu beachten ist jedoch, dass die Arnika in freier Wildnis noch immer größtenteils unter Naturschutz steht.
Gefahrenhinweise und Vorsichtsmaßnahmen in Bezug auf Arnika
Am Beispiel der Arnika lässt sich der Irrglauben widerlegen, dass vermeintlich alles, was aus der Natur kommt, auch „sanft und ungefährlich“ ist. Generell gilt, dass die Arnika nur in Absprache mit dem behandelnden Arzt eingesetzt werden sollte, da unsachgemäße Dosierung schwere Nebenwirkungen bis hin zu Herzrhythmusstörungen, Kreislaufproblemen oder inneren Blutungen nach sich ziehen kann.
Bei einer bekannten Allergie gegen Korbblütler ist von der Anwendung unbedingt abzusehen. Gleiches gilt für die Verwendung in der Schwangerschaft.
Auch die Verwendung der unverdünnten Tinktur ist nicht ratsam, da dies die Haut im mildesten Fall reizen kann, bei zu langer Anwendung jedoch sogar zu Verätzungen führen kann. Daher ist ein Kontakt mit den Augen auf alle Fälle zu vermeiden, genauso wie bei offenen Wunden. Auch Hautausschläge als eine der Überempfindlichkeitsreaktionen wurde in Verbindung mit Arnika beobachtet.
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