Stimmung steigern: Wie man seine Laune verbessern kann

Schlechte Laune ade: Stimmung mit einer geänderten Körperhaltung beeinflussen

Frau lächelt Immer wieder gibt es diese Situationen, in denen man sich und seinen Gefühlen hilflos ausgeliefert fühlt. Schon morgens ist die Laune im Keller, obwohl es dafür keinen wirklichen Grund zu geben scheint. Hinzu kommt, dass es dann im Laufe des Tages meist nicht viel besser wird. Doch wie kann man seine eigene Stimmung ohne fremde Hilfe steigern? Hierzu gibt es ein paar einfache Tipps, wie man mit einer veränderten Körperhaltung schlechte Laune wirkungsvoll bekämpfen kann.

Zusammenhang zwischen schlechter Laune und Körperhaltung

Schon Charlie Brown, Star der Peanuts, demonstriert in einem seiner Comics eindrucksvoll, dass eine deprimierte Stimmung auch eine gewisse Körperhaltung erfordert. Und genau so ist es. Wer müde, traurig, verzagt oder depressiv ist, zeichnet sich nicht durch eine aufrechte Körperhaltung aus und er läuft weder mit hocherhobenem Haupt noch mit federndem Gang. So überrascht es wenig, dass Wissenschaftler mittels Studien belegen konnten, dass die Verknüpfung von Gefühlen und Körperhaltung nicht nur einseitig funktioniert. Genau, wie eine depressive Grundhaltung eine entsprechende Körperhaltung nach sich zieht, ist es auch andererseits möglich, eine Körperhaltung einzunehmen, die schlechte Laune verbessert. Mit ein wenig Übung ist es durchaus möglich, sich durch kleine und simple Änderungen der Körperhaltung von schlechter in gute oder zumindest in bessere Stimmung zu bringen.

Wer also schlechte Laune hat, hat im Grunde nur zwei Möglichkeiten:

  1. Den Gefühlen folgen, die einen weiterhin in eine Abwärtsspirale schicken, an deren Ende wahrscheinlich ein monströser Frustanfall steht, der mit Fastfood, Knabbereien oder Süßigkeiten kompensiert werden soll.
  2. Oder den Versuch wagen, die Gefühle mittels einer geänderten Körperhaltung aktiv zu beeinflussen und so seine Laune zu steigern.

Kopf hoch: Stimmungswechsel in wenigen Schritten

Mit den folgenden Übungen lässt sich die eigene Stimmung ganz gezielt verbessern, probieren Sie es aus:

Negativstimmung übertreiben: Der erste Schritt besteht darin, sich die momentan vorherrschende Grundstimmung und die dazugehörige Körperhaltung bewusst zu machen. Wer mag, kann das sogar ein wenig auf die Spitze treiben, also den Kopf übertrieben zwischen die Ohren sinken oder hängen lassen und förmlich in sich zusammensacken. Wie fühlt sich das an? Aller Wahrscheinlichkeit nach nicht besonders gut. Und welchen Einfluss könnte diese Haltung auf die eigene Stimmung haben? Förderlich scheint solche eine Körperhaltung jedenfalls nicht zu sein.

Positive Stimmung visualisieren: Der nächste Schritt beginnt mit einem Gedankenspiel. Welche Stimmung ist wünschenswert? Mutig? Euphorisch oder einfach nur gut drauf? In welcher Situation hat sich das gewünschte Gefühl zuletzt eingestellt? Wem partout kein entsprechendes Erlebnis einfällt, dass er noch einmal durchleben kann, der darf sich einen entsprechenden Phantasiemoment im Geist ausmalen oder eine passende Filmszene vor dem inneren Auge Revue passieren lassen und sich in die Rolle des Schauspielers versetzen. Beinahe automatisch wird der Körper die Haltung Stück für Stück entsprechend verändern. Alternativ hilft man ein bisschen nach, indem man sich bewusst aufrichtet und spürt, wie Kraft, Selbstvertrauen oder Mut durch den Körper strömen.

Stimmungswechsel üben: Wer die Wirkung verstärken und später leichter abrufen möchte, kann versuchen, mehrmals zwischen den verschiedenen Stimmungszuständen mit entsprechender Körperhaltung hin und her zu springen. Beendet wird die Übung unbedingt mit der positiven Stimmungs- und Körperhaltung. Es kann hilfreich sein, die positive Körperhaltung mit einem akustischen Signal zu verknüpfen, beispielsweise mit einem Fingerschnipsen, einem Zungeschnalzen oder sogar mit einer geballten, in die Luft gestreckten Siegerfaust und einem dazugehörigen Jubelruf. Mit kontinuierlicher Übung gelingt es einem dann, sich lediglich anhand dieses bewusst durchgeführten Auslösers in die positive Stimmung zu versetzen.

Gesicht entspannen und lächeln: Die Stimmung eines Menschen lässt sich meist ganz leicht im Gesicht ablesen. Wer schlechte Laune hat, wird höchstwahrscheinlich kein Lächeln hervorbringen und insgesamt mit einer verkrampfte Mimik seine negative Stimmung nach außen tragen. Hier hilft es schon, einfach zu lachen beziehungsweise die Mundwinkel nach oben zu ziehen und auf diese Weise ein Lächeln zu simulieren. Um auch die Zornesfalten aus dem Gesicht zu bekommen und den Kiefer zu entspannen, helfen bereits einfache Lockerungsübungen fürs Gesicht. Da Körper und Geist eine Einheit bilden, fällt es schwer, mit einem entspannten Gesicht und einem Lächeln auf den Lippen (auch wenn es unecht ist) negative Gedanken aufrecht zu halten.

Sitzhaltung überprüfen: Von enormer Bedeutung ist übrigens auch die Sitzhaltung. Es ist eine Sache, sich entspannt in den Sessel zu fläzen. Vorsicht jedoch bei einer Sitzhaltung, in der man völlig zusammensackt. Das ist nicht nur eine unnötige Belastung für den Rücken, sondern überträgt sich auch negativ auf die Psyche. US-Forscher ließen im Rahmen einer Studie einen Teil der Probanden aufrecht und ausladend auf dem Stuhl Platz nehmen, während sich die anderen Teilnehmer auf den Stuhl kauerten. Erstaunliches Ergebnis: Die aufrecht Sitzenden Teilnehmer schnitten in anschließenden Tests, in denen Mut, Konzentration oder räumliches Denken gefragt wurden, deutlich besser ab als die krumm sitzende Vergleichsgruppe. Also Kopf hoch und Rücken gerade - vor allem bei wichtigen Arbeiten.

Aktive Bewegung: Stress und Anspannung - womöglich noch am Schreibtisch - lassen die Laune schnell in den Keller sinken. Um nun wieder aus diesem Tief herauszukommen, reicht meist schon aktive Bewegung aus. Treiben Sie Sport oder unternehmen Sie etwas mit Freunden. Wer beispielsweise joggt, kann während der Bewegung kaum an etwas Negatives denken.

Lichttherapie: Licht und vor allem Sonnenlicht sind wahre Stimmungsaufheller. Wer seine Laune steigern möchte, sollte daher in die Natur gehen und dies mit Bewegung (z.B. Sport im Freien oder einem Spaziergang) kombinieren. Selbst bei schlechtem Wetter kann man seine Stimmung im Freien verbessern!

Fazit: Natürlich lassen sich depressionsauslösende Ursachen (z.B. bei einer Winterdepression) nicht so einfach bekämpfen. Gibt es ernsthafte Gründe für das aktuelle Stimmungstief, mag die Haltungsänderung nur wie oberflächliche Kosmetik erscheinen. Wer jedoch scheinbar grundlos mit einem Stimmungstief kämpft oder sich für eine herausfordernde Situation in bessere Stimmung versetzen möchte, sollte ruhig einmal mit den oben genannten Tipps zur Körperhaltung experimentieren. Alleine eine aufrechte Haltung - und dazu vielleicht noch ein paar Schritte an der frischen Luft - wirken oftmals Wunder bei schlechter Laune.

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