Die Wirkung von Kurkuma auf die Gesundheit

Kurkuma (Curcuma longa) – die exotische Wunderknolle

Kurkuma Obwohl Kurkuma - auch als Gelbwurz oder indischer Safran bezeichnet - hierzulande einige Einsatzgebiete vorzuweisen hat, scheint die Knolle vielen doch fremd zu sein. Und das liegt wohl auch daran, dass das Gewürz aufgrund seiner charakteristisch gelben Färbung eher auf andere Dinge reduziert wird - beispielsweise farbgebender Bestandteil von Currymischungen, Suppen, Senf oder Fertiggebäck ist und auch so manchem Käse sein appetitliches Aussehen verleiht. Aus dem einstmals verächtlich als „Safran des armen Mannes“ bezeichneten Kurkuma ist mittlerweile eine Pflanze geworden, die in der Phytotherapie für Aufsehen sorgt. Noch fristet das zu den Ingwergewächsen gehörende Gewürz hierzulande eher ein Schattendasein, doch das dürfte sich womöglich bald ändern. Verschiedenste Studien lassen vermuten, dass dieses Standardgewürz der indischen Küche weitaus mehr zu bieten hat, als nur seine charakteristische gelbe Farbe und den würzigen, leicht scharfen Geschmack. Derzeit heißt es, dass Kurkuma präventiv oder therapeutisch aufgrund seiner gesundheitlichen Wirkung bei bis zu 70 verschiedenen Krankheiten eingesetzt werden könne, weswegen die ersten Befürworter von Kurkuma bereits von einem neuen Superfood reden. Ob Kurkuma wirklich so eine starke Wirkung auf die Gesundheit hat, bleibt abzuwarten, eine Kostprobe ist das Gewürz aber auf jeden Fall wert.

Kurkuma und Indien

Kurkuma dürften den meisten als das typisch indische Gewürz Curry bekannt sein, dessen Hauptbestandteil es stellt. Darüber hinaus findet sich in Curry unter anderem auch Chili, Koriander oder schwarzer Pfeffer. Die stark färbenden Eigenschaften von Kurkuma machte man sich auch in Indien lange Zeit bei Textilien zunutze, dort gilt das Gewürz jedoch seit jeher als Heilmittel und heilige Pflanze und das seit über 4.000 Jahren. Die Tatsache, dass Kurkuma in Indien täglich auf dem Speiseplan steht und sich die Menschen dort guter Gesundheit erfreuen und weitaus weniger mit den typischen Zivilisationskrankheiten zu kämpfen haben, wie es beispielsweise in den Vereinigten Staaten der Fall ist, ließ Forscher hellhörig werden. Die tägliche Dosis in Indien entspricht ca. einem Teelöffel des Pulvers, welches auf verschiedene Speisen aufgeteilt wird.

Gesundheitliche Wirkung von Kurkumin

Zu Kurkuma folgten verschiedenste internationale Studien, die sich besonders mit der Kraft und der Wirkung des in dem Gewürz enthaltenen Pflanzenwirkstoffs Kurkumin beschäftigten. Und obwohl die Forschungen das gesunde Gewürz betreffend noch längst nicht zu Ende sind, listen Forscher bereits jetzt bis zu 70 verschiedene Krankheiten wie Alzeimer, Asthma, Bluthochdruck, Diabetes oder Krebs auf, bei denen Kurkumin präventiv oder therapeutisch eingesetzt werden kann. So hat sich Kurkumin in Studien beispielsweise als ebenso entzündungshemmend herausgestellt, wie frei verkäufliche und sogar verschreibungspflichtige Entzündungshemmer – das jedoch ohne die mit den Medikamenten einhergehenden Nebenwirkungen. Aufgrund der entzündungshemmenden Wirkung sind die Einsatzgebiete natürlich vielfaltig, da zahlreiche Krankheiten des Menschen mit Entzündungen einhergehen. Auch gelangen über 1.000 Studien übereinstimmend zu dem Resultat, dass Kurkumin im Kampf gegen rund 20 verschiedene Krebsarten eine wertvolle Unterstützung ist.

Zudem ist Kurkuma auch verdauungsfördernd, indem es beispielsweise die Magensaftproduktion anregt. Auch auf die Gallensäurenproduktion der Leber wirkt sich Kurkuma positiv aus und kann auf diese Weise Völlegefühl und Blähungen vermindern.

Zugeschriebene Heilwirkung von Kurkuma

Für die medizinische Verwendung interessant ist die unter der Erde zu findende Knolle, die als Rhizom bezeichnet wird. Sie enthält unter anderem ätherische Öle, Scharf- und Bitterstoffe (Curcuminoide) sowie verschiedene Vitamine und andere Wirkstoffe, so dass ihr folgende Heilwirkungen nachgesagt werden:

  • Äußerlich angewandt: adstringierend, antibakteriell, antioxidativ, beruhigend, durchblutungsfördernd, entzündungshemmend, hautglättend
  • Innerlich angewandt: antioxidativ, appetitanregend, beruhigend, blutfettregulierend, blutreinigend, blutzuckerregulierend, durchblutungsfördernd, entspannend, keimwidrig, knochensubstanzstärkend, krampflösend, krebswidrig, menstruationsfördernd, schmerzlindernd, verdauungsfördernd, zellschützend

Die Verwendung und Anwendung von Kurkuma

Die verbreitete Anwendung ist natürlich die kulinarische und wer im Rahmen der täglichen Mahlzeiten einen Teelöffel Kurkuma zu sich nimmt, tut der Gesundheit sehr viel Gutes. Denkbar ist jedoch auch eine Teezubereitung, beispielsweise bei Verdauungsbeschwerden. Hierfür nimmt man einen Teelöffel des getrockneten Kurkumapulvers und überbrüht dieses mit 250 ml kochendem Wasser. Anschließend lässt man den Kurkuma-Tee 10-15 Minuten ziehen und genießt ihn warm. Genauso ist die Teezubereitung aus einer frischen Kurkumaknolle möglich. Hierfür kann man ein paar Kurkuma-Scheiben inklusive der Schale überbrühen oder eine Zeit lang aufkochen (ca. einen Teelöffel, also 3-5g reichen).

Kurkuma in der Kosmetik

In der Heimat des Kurkumas ist das Gewürz nicht nur für kulinarische, sondern auch für kosmetische Zwecke beliebt. Die frisch angerührte Kurkumapaste soll angeblich für glatte, straffe und faltenfreie Haut und einen strahlenden Teint sorgen und sogar Hautunreinheiten und Pickelchen bekämpfen – sagen zumindest die, die dieses Schönheitsmittel regelmäßig anwenden. Und tatsächlich ist es in Indien Brauch, dass die Brautleute vor der Hochzeitszeremonie eine Kurkumamaske auflegen, um am großen Tag strahlend schön auszusehen. Wer es ausprobieren möchte, kann das Kurkumapulver wahlweise mit Milch oder vermengt mit Kichererbsenmehl und etwas Speiseöl (bspw. Oliven- oder Mandelöl) anrühren, so dass eine streichfähige Paste entsteht. Das gelbe Gemisch auf die gereinigte Haut aufragen, 15 Minuten einwirken lassen und gut abspülen. Bedacht werden muss allerdings, dass die Maske der Haut einen leichten Gelbstich verleiht, der bisweilen wirklich energisch abgewaschen werden muss! Das gelingt am besten mit einem in lauwarmes Wasser getauchten Tuch oder mithilfe eines Waschhandschuhs.

Kurkuma in der Küche

Aus der indischen Küche ist Kurkuma nicht mehr wegzudenken - wer also kulinarisch mit dem Gewürz experimentieren möchte, kann sich an landestypischen Rezepten orientieren. Doch auch in marokkanischen und in japanischen Nudelgerichten ist das Gewürz hin und wieder zu finden. Für erste Schritte mit dem Gewürz bietet sich eine einfache Gemüsepfanne an. Hierfür einen Teelöffel des gemahlenen Kurkumas in heißem Öl erhitzen und währenddessen fleißig umrühren, damit nichts anbrennt, dann Zwiebeln und anderes Gemüse nach Wahl hinzugeben, fertig garen und genießen. Wer die Bioverfügbarkeit des Kurkumins erhöhen möchte, würzt die Speisen zusätzlich mit ein wenig schwarzem Pfeffer, denn der darin enthaltene Wirkstoff Piperin sorgt dafür, dass das Kurkumin vom Körper besser verwertet werden kann.

Vorsicht bei der Zubereitung: Kurkuma dient nicht umsonst als Farbstoff und es empfiehlt sich, beim Kochen eine Schürze zu tragen und nicht die besten Kochlöffel zu verwenden, da die je nach Ausgangsfarbe einen ordentlichen Gelbstich zurückbehalten könnten, der sich auch nicht mehr entfernen lässt. Da Kurkuma leider schnell seinen typischen Geschmack verliert, ist es ratsam ist, das Gewürz dunkel und lichtgeschützt aufzubewahren nur kleine Gewürzmengen zu kaufen, die auch sicher verbraucht werden.

Präparate und Medikamente mit Kurkuma

Kurkuma ist nicht nur als Gewürz, sondern auch als pulverisiertes Extrakt sowie als Nahrungsergänzungspräparat erhältlich. Zudem setzen verschiedene Medikamente, mit denen Leber- und Verdauungsbeschwerden therapiert werden, auf die Inhaltsstoffe der Pflanze.

Eigener Anbau von Kurkuma

Wer die mehrjährige, aus Südasien stammende Pflanze hier anbauen möchte, tut das am besten in einem geschlossenen Raum, der auch im Winter eine konstante Umgebungstemperatur um die 20°C bietet. Sind diese Bedingungen gegeben, zeigt sich die Pflanze recht dankbar und pflegeleicht. Sie begnügt sich mit gelegentlicher Düngergabe und sogar das Gießen stellt keine große Herausforderung dar, denn hier darf es eher zu wenig als zu viel sein. Zu beachten ist allerdings, dass die wunderschön anzusehende Pflanze nicht nur oberirdisch wächst und die Blätter bis zu einem Meter lang werden können, sondern unterhalb der Erde auch einen ordentlichen Wurzelstock ausbildet, der bis zu 2 Meter messen kann und dementsprechend Platz benötigt. Geerntet werden kann ab der Saat nach ca. 10 Monaten, sobald der oberirdische Teil der Pflanze, der aus länglichen Blättern und ährenähnlich angeordneten Blüten besteht, welk wird, was zum Spätherbst und Winter hin der Fall ist.

Gefahrenhinweise und Vorsichtsmaßnahmen zu Kurkuma

Kurkuma hat eine positive Wirkung auf die Gesundheit und ist allgemein sehr gut verträglich. Wer jedoch Probleme mit der Gallenblase hat, sollte vor der Anwendung besser seinen Arzt befragen. Kurkuma kann bei höheren Dosierungen Durchfall oder Sodbrennen hervorrufen.

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