Rede halten - Tipps und Tricks zu Auftritten vor Publikum
Redegewaltig und ohne Lampenfieber vor Menschen auftreten
Vor großem Publikum eine Rede zu halten, ist nicht jedermanns Sache. Allein beim Gedanken daran, entwickelt so manch einer starkes Lampenfieber. Allerdings gibt es immer wieder Situationen, denen man notgedrungen vor größerer Runde etwas präsentieren muss. Ob man vor Publikum souverän das Wort ergreifen kann, hängt natürlich auch von der eigenen Persönlichkeit, der Wichtigkeit der Rede und der bisherigen Erfahrung ab. Grundsätzlich wird ein eher extrovertierter Mensch weitaus weniger Schwierigkeiten haben, seine Zuhörer mit ausschweifenden Reden zu fesseln. Introvertierte und wortkarge Zeitgenossen haben es da schon deutlich schwerer, Vorträge oder gar Auftritte zu meistern. Dennoch ist die Fähigkeit, vor großer Runde zu sprechen, keine angeborene Gabe, sondern etwas, an dem man arbeiten kann. Die nachfolgenden Tipps und Tricks sollen Ihnen helfen, beim Halten von Reden einen kühlen Kopf zu bewahren.
Mentales Training - die ideale Vorbereitung für den Auftritt
Im Hochleistungssport ist mentales Training gang und gäbe, wobei sich - zumindest Untersuchungen zufolge - Männer ein wenig schwerer damit tun als Frauen. Mentales Training ist im Zusammenhang mit Auftritten vor Publikum nichts anderes, als dass im Geist bereits das durchlebt wird, was man später in der Realität schaffen möchte. Wer gedanklich immer wieder durchspielt, wie man souverän aufs Podium tritt, die richtigen Worte findet und hinterher den Applaus für seine Präsentation erntet, leistet ideale Vorarbeit für seine zukünftigen Reden. Tabu ist es hingegen, im Geist immer wieder Schreckensszenarien zu erleben, bei denen man sich beim Auftritt verhaspelt oder knallrot anläuft und den Faden verliert. Schon Henry Ford erkannte: „Ob Du nun glaubst, Du kannst es, oder ob Du glaubst, Du kannst es nicht, in beiden Fällen hast Du Recht.“
Unterlagen für die Rede vorbereiten
Dass man die Rede oder den Auftritt optimal ausarbeitet und die Unterlagen so präpariert, dass man auch im Ernstfall schnell den Überblick hat, ist selbstverständlich. In diesem Zusammenhang muss natürlich die Handschrift stimmen, damit man seine eigenen Notizen auch während des Auftrittes noch gut lesen kann. Wer auf Nummer sicher gehen will, verzichtet auf handgeschriebene Zettel und verfasst alle Gedächtnisstützen am PC. Wichtige Passagen oder Sprechpausen sollten auch als solche gekennzeichnet werden.
Den Veranstaltungsort besichtigen
Zu den Hausaufgaben gehört jedoch noch mehr. In ungewohntem Umfeld ist man oft nervös und das besonders dann, wenn man mit einer ungeliebten Aufgabe betraut wird. Empfehlenswert ist es daher, sich den Veranstaltungsort vorher anzuschauen und mit der Gegend oder den Räumlichkeiten vertraut zu machen. So lässt sich nebenbei gleich noch klären, wie die Parkmöglichkeiten vor Ort sind und wie viel Zeit für die Anfahrt benötigt wird. Denn eines ist gewiss: Wer vor seiner Rede im Stau steht, weil er den Weg oder Verkehr unterschätzt hat, hinterher keinen Parkplatz findet und völlig abgehetzt in den Raum stürmt, wird auf dem Podium keinen entspannten Eindruck machen.
Auftritte und das Halten von Reden regelmäßig üben
Wer sich bisher mit Wortmeldungen und Reden stets zurückgehalten hat, sollte nicht gleich mit einem Vortrag vor versammeltem Kollegium starten. Ähnlich wie Muskeln, die sanft trainiert werden müssen, entwickelt sich die rhetorische Fertigkeit auch nicht über Nacht. Das heißt: Noch ehe an den großen Auftritt zu denken ist, sollte man jede Gelegenheit nutzen, um sich zu Wort zu melden. Bei der Familienfeier muss eine Glückwunschrede gehalten werden? Der Kollege soll in kleinem Rahmen feierlich verabschiedet werden? Das ideale Übungsfeld für alle, die später große Reden schwingen wollen, sind zunächst selbstbewusste Monologe im engeren Freundes- oder Bekanntenkreis.
Haben Sie Ihre Rede bereits ausgearbeitet und steht diese demnächst an, dann sollten Sie diese auch lautstark vor dem Spiegel oder der Familie üben. Beim lauten Lesen der Unterlagen bemerkt man erfahrungsgemäß noch zahlreiche Fehler, die man dann entsprechend korrigieren kann. Üben Sie eine wichtige Rede ruhig mehrfach und beobachten Sie Ihre eigenen Gesten. Diese sind oftmals genauso wichtig wie der Inhalt der Rede.
Die richtige Körpersprache bei Auftritten
Nicht nur mentales Training ist von unschätzbarem Wert, sondern auch die richtige Körpersprache. Wer lächelt - selbst wenn ihm nicht danach zumute ist - und den Körper aufrecht hält, beeinflusst damit auch die Psyche. Im Umkehrschluss heißt das: Ein nach unten geneigter Kopf, hängende Schultern und schüchterner Augenaufschlag verstärken die Nervosität und sind beim Halten von Reden oder Vorträgen absolut kontraproduktiv. Sprechen Sie daher immer in einer selbstbewussten und offenen Haltung, um Ihre Ausstrahlung auf das Publikum zu verbessern.
Der rote Faden einer Rede
Vor dem Gang aufs Podium sollte man sich immer wieder ins Gedächtnis rufen, worum es überhaupt geht. Ziel ist es, über ein Thema zu referieren oder ein Projekt zu präsentieren und aus ebendiesem Grund sitzen die Zuhörer im Saal. Wer sich selbst zurücknimmt und voll und ganz auf das eigentliche Thema konzentriert, wird automatisch entspannter und konzentrierter als ein Redner, der jede körperliche Befindlichkeit seiner Zuhörer registriert.
Wenn Sie eine Rede halten, dann sollten Sie darauf achten, dass Ihnen Ihre Zuhörer noch folgen können. Oftmals beachten die Redner nicht, dass das Publikum bestimmte Dinge zum ersten Mal hört. Machen Sie genügend Pausen und sprechen Sie in einer angenehmen Geschwindigkeit. Wer sehr aufgeregt ist, möchte schnell fertig werden und vergisst dabei die Menschen, für die der Auftritt bzw. der Vortrag gedacht ist.
Natürlich kann es jederzeit passieren, dass man sich verspricht oder den Faden verliert. Bewahren Sie in jedem Fall Ruhe und sammeln Sie sich wieder, bis Sie fortfahren können. Zwischendurch können Sie Ihren kleinen Patzer auch humorvoll thematisieren und das Publikum zum Lachen bringen. Auf alle Fälle werden Sie bei Ihren Zuschauern eher zusätzliche Sympathie ernten, wenn die Rede nicht zu perfekt ist. Zudem sind solche Auftritte nicht so langweilig und halten die Zuhörer bei Laune.
Übrigens: Die Zuschauer registrieren kleine Patzer weitaus seltener als der Redner selbst. Und wer zu Anfang leicht errötet, wirkt ebenfalls sympathisch und menschlich. Kein Grund also, um bei Auftritten nervös zu werden und Lampenfieber zu entwickeln.
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