Entscheidungen treffen lernen
Tipps, wie Sie sich leichter und schneller entscheiden können
Tagtäglich sind wir gezwungen, Entscheidungen der verschiedensten Art zu treffen. Was esse ich heute? Welche Schuhe kaufe ich mir? Soll ich die dunklen oder die hellen nehmen? Wohin geht's in den nächsten Urlaub? Eher in den Süden zum Baden oder doch lieber etwas Erlebnisreiches wie Sightseeing in einer belebten Stadt? Entscheidungen dieser Art beeinflussen unser Leben wahrscheinlich nur geringfügig, dennoch bereiten uns selbst derart simple Wahlmöglichkeiten enorme Schwierigkeiten. Zudem rauben sie wertvolle Zeit. Die gute Nachricht ist, dass man das Treffen von Entscheidungen durchaus lernen kann. Man muss es nur täglich üben und den Mut dazu aufbringen, sich rechtzeitig zu entscheiden.
Angst vor dem Ungewissen
Viele Entscheidungen werden aus Angst vor der Zukunft oder neuen Situationen vertagt und ewig aufgeschoben. Möchte man beispielsweise einen neuen Job annehmen oder auch nicht, dann steht man oftmals vor einer ungewissen Zukunft. Die bisherige Stelle gibt einem Sicherheit und man weiß, was einen erwartet. Bei einem neuen Job sieht das schon etwas anders aus. Das große Problem der meisten Menschen ist das Folgende: Die Aussicht auf Verbesserungen (z.B. Gehalt, Arbeitszeiten, Arbeitsklima) hat nicht die gleiche Macht wie der Drang, alles bisher Erreichte zu schützen. Daher neigen wir dazu, jegliche Veränderungen genauestens abzuwägen, wodurch bestimmte Entscheidungen nicht rechtzeitig getroffen werden.
Perfektionismus behindert die Entscheidungsfähigkeit
Wer perfektionistisch veranlagt ist, hat es in der Regel deutlich schwieriger, Entscheidungen zu treffen. Schließlich könnte man sich ja falsch entscheiden und damit nicht mehr so perfekt handeln. Diese dauernde Unentschlossenheit verschlingt nicht nur jede Menge Zeit, sondern auch viel Energie.
Das Problem an der Sache ist zudem, dass man durch seine mangelnde Entscheidungsfähigkeit mehr oder weniger handlungsunfähig wird. Trifft kann durch zu langes Überlegen überhaupt keine Entscheidung, passiert oftmals gar nichts und die Angelegenheit wird lediglich verschoben, obwohl sie einen weiterhin stark beschäftigt. Auf der anderen Seite kann man auch einfach die Zeit für sich entscheiden lassen - beziehungsweise werden einige Entscheidungen irgendwann für einen automatisch getroffen.
Entscheiden durch Abwarten
Viele Möglichkeiten, die vorher eine wichtige Rolle bei der Entscheidungsfindung gespielt haben, fallen nach einiger Zeit automatisch weg. Wer beispielsweise überlegt, ob er zur Geburtstagsfeier seines Freundes oder eher zur Familienfeier gehen sollte, muss sich nicht mehr entscheiden, wenn eine der beiden Feiern kurz vorher abgesagt wird. Das Problem bei der Sache ist jedoch, dass man erstens nicht wissen kann, ob einem die Entscheidung immer so leicht abgenommen wird und zweitens wird man womöglich "auf den letzten Drücker" eine übereilte Entscheidung treffen. Denn wer nicht weiß, wohin die Reise in den nächsten Urlaub gehen soll, vereist entweder gar nicht oder die Zeit drängt derart, dass man verzweifelt irgendeine Reise bucht, nur damit man in den Ferien nicht daheim bleiben muss. Warten kann also unter Umständen ebenso fatale Folgen haben wie eine falsche Entscheidung. Außerdem ist das Abwarten letztlich auch eine Art der Entscheidung, nämlich die, dass man sich nicht entscheiden möchte.
Die Qual der Wahl - Mehr Fluch als Segen
Die heutigen Möglichkeiten machen es nicht gerade leichter, Entscheidungen zu treffen. Sucht man heutzutage ein neues Auto, dann hat man nicht nur zahlreiche Fahrzeughersteller zur Auswahl, sondern auch deutlich mehr Modelle innerhalb einer Marke als es früher der Fall war. Hinzu kommen die unendlich vielen Möglichkeiten der individuellen Konfiguration wie Farben oder Sonderausstattungen. Diese vielen Wahlmöglichkeiten verursachen beim Endkunden jedoch eher Stress als Zufriedenheit, besonders dann, wenn man perfektionistisch veranlagt ist. Generell sind die Konsummöglichkeiten derart vielfältig, dass die einzig richtige Entscheidung niemals getroffen werden kann. Ähnlich sieht es bei der Partnerwahl aus. Es gibt nicht nur den einen perfekten Partner auf der Welt, sondern viele, die zu einem passen. Hierbei eine dauerhaft richtige Entscheidung zu treffen, ist entsprechend schwierig. Das erklärt unter anderem auch die vielen Trennungen, Scheidungen und Seitensprünge. Jede Entscheidung gleicht nur einem Kompromiss und Kompromisse machen nicht glücklich. Daher sind beschränkte Möglichkeiten oftmals ein Segen. Allerdings nützt einem das Wissen in dieser Hinsicht nicht viel, wenn man sich schneller und vor allem richtig entscheiden möchte. Hierfür benötigt man entsprechende Strategien, damit man in Zukunft effektiver und zufriedener leben kann.
Lernen Sie sich zu entscheiden
Schnelle Entscheidungen zu treffen, kann man lernen. Am besten übt man dies in banalen und belanglosen Situationen und zwar möglichst regelmäßig. Sitzt man beispielsweise im Restaurant und kann sich ewig nicht entscheiden, dann nimmt man sich vor, die Wahl innerhalb von maximal 2 Minuten zu treffen. Im Notfall schlägt man eine beliebige Seite auf und wählt einfach das 5. Gericht von oben. Hierbei ist Disziplin natürlich unentbehrlich.
Auch wenn in dem eben geschilderten Fall die Gefahr besteht, dass man etwas bekommt, was einem nicht schmeckt, ist es doch entscheidend, dass man deutlich schneller zum Ziel kommt und ggf. seinen Horizont erweitert. Darüber hinaus gewinnt man eine Menge Zeit. Gerade Zeit ist ein unschätzbares und kostbares Gut, welches nicht mit quälenden und langen Entscheidungen gefüllt werden sollte.
Nach und nach kann man dann auch wichtige Entscheidungen treffen, ohne sich ewig damit herumzuquälen. Denn im Laufe der Zeit trainiert man sein Gehirn, alle Möglichkeiten schneller miteinander abzuwägen. Auf diese Weise weicht auch zwangsläufig der Perfektionismus, der einen solange bei der alltäglichen Entscheidungsfindung behindert hat.
Wichtig ist jedoch, dass man Entscheidungen nicht einfach anderen überlässt, so funktioniert das nicht. Man kann eine Sache nur lernen, indem man sie selbst beherzt angeht. Üben Sie täglich und jederzeit. Wir müssen uns alle hundertfach am Tag entscheiden und die Konsequenzen ertragen. Viel Entscheidungen sind allerdings nicht wirklich relevant und können demnach auch auf die Schnelle getroffen werden. Um ein Gefühl für gute und schlechte Entscheidungen zu bekommen, braucht man nur auf die Ergebnisse und Konsequenzen der jeweiligen Entscheidung zu achten. Meist fühlt man sich bei einer vermeintlich falschen Wahl nicht so schlecht, wie anfangs gedacht. Andere Entscheidungen überraschen einen womöglich selbst und man merkt, dass Entscheidungen, die den üblichen widersprechen, dennoch richtig sein können. Daher ist es auch hilfreich, ab und zu genau das Gegenteil von dem zu tun, was von einem erwartet wird.
Eine falsche Entscheidung ist oftmals besser als gar keine Entscheidung
Viele Entscheidungen sehen nach einigen Tagen oder Stunden schon wieder ganz anders aus. Es gibt selten den perfekten Zeitpunkt, sonst dürfte man sich im Grunde nie entscheiden. Demnach gibt es auch keine einzig wahre Entscheidung, sondern nur bessere und schlechtere Möglichkeiten.
Wer sich selbst trainiert hat und in Zukunft schnellere Entscheidungen treffen kann, der trifft allerdings auch mal die falsche Wahl. Dennoch sind falsche Entscheidungen meist deutlich besser als die Konsequenzen eines ewigen Hin und Her. Schließlich behindern die Folgen des bloßen Abwartens nicht nur den eigenen Lebensweg, sondern machen vieles nur noch schlimmer. Wer sich beispielsweise zwischen zwei Frauen oder Männern nicht entscheiden kann, wird eines Tages beide verlieren. Dies kann natürlich sehr schmerzvoll sein, aber die meisten Menschen lernen erst über diesen Weg, dass es oftmals besser ist, eine falsche Entscheidung zu treffen als gar keine.
Hören Sie auf Ihr Bauchgefühl
Ob eine Bauchentscheidung wirklich die perfekte Entscheidung ist, kann man im Einzelfall nie wissen. Fest steht jedoch, dass gefühlsmäßige Entscheidungen deutlich glücklicher machen als Vernunftsentscheidungen und wie wir gelernt haben, gibt es keine absolut richtige Entscheidung. Jede Möglichkeit hat ihre Vor- und Nachteile und damit ihre Berechtigung. Dennoch ist es eine Tatsache, dass Entscheidungen aus der Vernunft heraus immer Zweifel an der Sache lassen. Nicht umsonst gibt es den Spruch: "Hör auf Dein Herz!"
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Kommentare:
12.10.2013 10:26 Uhr
Die wesentlichen Tipps für das Treffen von Entscheidungen sind gut zusammengefasst!
23.02.2014 22:24 Uhr
Ich denke, dass es bei scheinbar schwierigen Entscheidungen fast keine Rolle spielt, wie man sich am Ende entscheidet. Da beide Wahlmöglichkeiten nahezu gleichwertig sind, braucht man eigentlich auch nicht lange überlegen.
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