Nachtkerze - Ihre Wirkung und Anwendung
Nachtkerze (Oenothera biennis) - sorgt für schöne Haut und eine Hormonbalance
Bezeichnet wird sie als sogenannte Gemeine oder Gewöhnliche Nachtkerze (Oenothera biennis) und doch sieht diese Pflanze alles andere als gewöhnlich aus. Mit ihrer imposanten Höhe von bis zu 150 cm und den filigranen gelben Blüten zieht die Nachtkerze alle Blicke auf sich und ihr betörender Duft erfreut nicht nur die Motten, die von der Pflanze magisch angezogen werden. Ganz nebenbei ist die Nachtkerze jedoch auch ein Jugend- und Schönheitselixier - zumindest wird sie hin und wieder als solches bezeichnet. Und wenn Hautprobleme oder Wechseljahresbeschwerden zu kurieren sind, leistet die Pflanze ebenfalls beste Dienste. Welche Wirkung die Nachtkerze und vor allem das daraus gewonnene Nachtkerzenöl auf den menschlichen Körper hat, erfahren Sie hier.
Mythen und Geschichten rund um die Nachtkerze
Die ansehnliche Pflanze kann sich mit einigen Beinamen schmücken und da ist von Weinblume, Eisenbahnlaterne oder Stolzem Heinrich die Rede.
Bei den indianischen Völkern in Nordamerika galt die Nachtkerze seit jeher als Heilpflanze, die Verletzungen und Infekte kurieren konnte und zudem auch noch für schöne Haut sorgte. Hierfür wurde der Samen wahlweise zermörsert und als Breiumschlag auf die Haut gebracht oder für die innere Anwendung ganz einfach verzehrt.
Dass sich die Nachtkerze auch in Europa etablierte, ist einem Zufall zu verdanken. Eher unbeabsichtigt gelangten die nordamerikanischen Samen als Frachtgut auf englische Schiffe und die Verbreitung begann, bis es die Pflanze sogar in den Botanischen Garten von Padua verschlug, wo sie als Zierpflanze allgemein bewundert wurde. Später erkannte auch Culpeper die Heilwirkung der Pflanze und pries sie als Therapeutikum bei Frauenleiden aller Art an. Noch bevor wirklich erforscht wurde, welche Kraft in der Nachtkerze steckt, wurde sie bereits als „Allheilmittel des Königs“ bezeichnet. Die Tatsache, dass sich die Blüten der Nachtkerze erst zum Abend hin öffnen, kennzeichnet sie übrigens als eine dem Mond zugehörige Pflanze und hieraus wiederum lässt sich ableiten, dass die Pflanze für die Anwendung in der Frauenheilkunde prädestiniert ist.
Zugeschriebene Wirkung der Nachtkerze
Die Blätter der Nachtkerze enthalten unter anderem Gerbstoffe, Flavonoide und Schleimstoffe sowie verschiedene weitere Heil- und Wirkstoffe. Für die medizinische Verwendung interessant sind jedoch vor allem die Samen, aus denen das Nachtkerzenöl gewonnen wird. Sie sind reich an mehrfach ungesättigten Fettsäuren und enthalten unter anderem Linol- und Gamma-Linolensäure, Palmitin- und Stearinsäure, weswegen ihnen u.a. folgende Heilwirkung nachgesagt wird.
- Äußerlich angewandt: entzündungshemmend, keimwidrig, hautregenerierend
- Innerlich angewandt: beruhigend, blutfettsenkend, entzündungshemmend, hautstoffwechselunterstützend, hormonregulierend
Das Nachtkerzenöl und dessen Anwendung
Vor allem bei Hautkrankheiten zeigt sich, dass das Nachtkerzenöl wertvolle Dienste leisten kann. Ob Akne, Neurodermitis oder einfach nur sehr trockene Haut behandelt werden soll, die ungesättigten Fettsäuren der Nachtkerze tun pflegebedürftiger Haut einfach gut und sorgen buchstäblich für Entspannung.
Zudem wird der Nachtkerze nachgesagt, dass sie das Herz-Kreislauf-System (z.B. Bluthochdruck) sowie das Immunsystem positiv beeinflussen kann und bereits bestehend Beschwerden zu lindern vermag, soweit diese durch Gamma-Linolensäuremangel verursacht werden. Klinische Untersuchungen ergaben sogar, dass die regelmäßige Einnahme von Nachtkerzenöl die Hyperaktivität bei Kindern lindern kann.
In der alternativen Medizin kommt die Nachtkerze auch bei Asthma, Heuschnupfen oder Rheuma zur Anwendung.
In der Frauenheilkunde ist die Nachtkerze schon lange eine feste Größe. Die Pflanze ist dazu in der Lage, aus dem Gleichgewicht geratene Hormone auszubalancieren, weswegen sie gerne zur Behandlung beim prämenstruellen Syndrom oder bei Wechseljahresbeschwerden eingesetzt wird.
Wichtig zu wissen: Die Wirkung der Nachtkerze setzt nicht unmittelbar nach der ersten Einnahme ein. Hier ist ein wenig Geduld erforderlich, beziehungsweise eine kontinuierliche Einnahme über wenigstens 2-3 Monate. Grund hierfür ist der, dass der Gamma-Linolensäure-Spiegel erst langsam vom Körper aufgebaut werden muss.
Die Nachtkerze in der Küche
Früher war die Nachtkerze ein geschätztes Wildgemüse und sowohl Wurzeln als auch Blätter wurden verzehrt. Heute ist die kulinarische Verwendung in Vergessenheit geraten, was nicht heißt, dass sie nicht möglich ist. Wer Geschmack an Schwarzwurzeln gefunden hat, findet sicher auch an der Nachtkerzenwurzel seinen Gefallen. Die Blätter können, wie auch früher üblich, als Salat oder in gedünsteter Form als Gemüse verzehrt werden. Sogar die Nachtkerzenblüten machen kulinarisch einiges her, beispielsweise als besondere Dekoration, die nicht nur schön aussieht, sondern auch betörend duftet.
Verwendung in Medikamenten
Nachtkerzenöl ist unter anderem als raffiniertes oder kalt gepresstes Öl sowie in verschiedenen Nahrungsergänzungspräparaten oder in Form von homöopathischen Medikamenten erhältlich. Letztere basieren mitunter auf der Wurzel und dem Kraut der Pflanze und nicht nur auf dem Samenöl.
Verwendung als Kosmetik
Das Nachtkerzenöl ist Bestandteil einiger Cremes, die juckende und schuppende Haut beruhigen sollen.
Anbau und Ernte
Die Nachtkerze mag es sonnig und warm. Hat sich die Pflanze einmal angesiedelt, ist sie nicht nur pflegeleicht, sondern auch winterhart. Erntezeit ist im Herbst und hier geht es um die kleinen Samenkörnchen. Von ihnen werden allerdings so viele benötigt, dass die Eigenherstellung des Nachtkerzenöls kaum zu bewerkstelligen ist, da für ein Gramm des Öls an die 20.000 Samen verarbeitet werden. Denkbar hingegen ist die Verwendung nach volksheilkundlicher Art.
Gefahrenhinweise zur Anwendung der Nachtkerze
Die Nachtkerze gehört zu den Pflanzen, die im Allgemeinen als gut verträglich gelten. Dennoch sollten zu epileptischen Anfällen neigende Menschen vor der Anwendung den Arzt befragen, da die Nachtkerze in Kombination mit bestimmten Epilepsiemedikamenten eventuell unerwünschte Wechselwirkungen provozieren kann.
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