Gesundheitliche Wirkung und Verwendung von Thymian
Thymian (Thymus vulgaris) - vertreibt Krankheitserreger und hält gesund
Thymian zählt zu den Klassikern der Kräuterapotheke und er erfreut sich nach wie vor großer Beliebtheit. Ob antike Überlieferungen oder neueste Forschungen: Thymian ist ein vielseitig einsetzbares Kraut, welches besonders in der Erkältungszeit in jede Hausapotheke gehört. Denn Thymian macht nicht nur Bakterien und Viren den Garaus, er stärkt sogar das Immunsystem und ist somit ein Kraut für die guten und die schlechten Tage. Was Thymian alles noch kann und wie diese Pflanze auf die Gesundheit wirkt, lesen Sie im folgenden Artikel.
Mythen und Geschichten rund um den Thymian
Im Gegensatz zu vielen anderen Pflanzen, die mit zahlreichen blumigen Spitznamen dienen können, heißt der Thymian einfach nur Thymian, bis auf die kleine Einschränkung, dass zwischen dem im Garten wachsenden Thymian und seinem in wilder Natur vorkommenden Artverwandten namens Quendel unterschieden wird. Thymian wurde schon von den alten Griechen und Römern geschätzt. Etwa in getrockneter Form, um Wohn- und Tempelräume auszuräuchern. Schon damals wurde registriert, dass der würzige Rauch sowohl Konzentration als auch Stimmung hebt. Nebenbei sollte Thymian Mut und Kraft zu neuer Stärke verhelfen. Überlieferungen zufolge gab es Krieger, die ein Thymianbad nahmen, ehe sie sich in die Schlacht stürzten. In der Volksheilkunde galt Thymian als das Kraut, das jedes Wehwehchen kurieren kann und wer sich keinen Arzt leisten konnte, tat gut daran, immer ein paar Thymianzweige im Haus zu haben.
Wirkung von Thymian auf die Gesundheit
Für die medizinische Verwendung interessant sind besonders die Blätter. Sie enthalten ätherische Öle (u.a. Thymol), Bitter- und Aromastoffe, Gerbstoffe, Flavonoide sowie verschiedene weitere Inhaltsstoffe, die dazu führen, dass dem Thymian unter anderem folgende Heilwirkungen zugeschrieben werden:
- Äußerlich angewandt: antibiotisch, antiseptisch, blutreinigend, entzündungshemmend, fungizid, wundheilend
- Innerlich angewandt: immunstärkend, krampflösend, schleimlösend, verdauungsfördernd
Thymian und seine Anwendung
Atemwege: Besonders bei Erkältungen und Infekten der oberen Luftwege, die mit Husten, Schnupfen, Halsschmerzen oder Heiserkeit einhergehen, darf an Thymian gedacht werden. Er fördert den Schleimauswurf und entkrampft die Atemwege, was besonders bei einer Bronchitis hilfreich ist. Zudem macht die antibiotische und keimwidrige Wirkung des Thymians den Bakterien und Viren das Leben schwer. Empfehlenswert ist ein einfacher Tee, der mit einem Teelöffel Honig serviert wird. Begleitend kann ein Dampfbad mit dem aromatischen Kraut Linderung verschaffen. Ist der Infekt abgeklungen, kann versucht werden, dem Immunsystem mit Thymian auf die Sprünge zu helfen.
Schilddrüse: Thymian enthält Jod und wir daher auch gern zur begleitenden Behandlung einer Schilddrüsenunterfunktion eingesetzt, da es die Schilddrüse anregt.
Haut: Wer an Akne oder entzündlichen Hautveränderungen leidet, wird nach regelmäßigen Thymiandampfbädern möglicherweise Besserung bemerken, denn das Kraut wirkt sich positiv auf äußerliche Entzündungen der Haut aus.
Nervensystem: Thymian wirkt leicht beruhigend und kann daher bei Nervosität oder Einschlafproblemen eingesetzt werden.
Verdauung: Es ist auch kein Zufall, dass verschiedene verdauungsanregende Kräuterliköre Thymianauszüge enthalten. Über die tatsächliche Wirksamkeit des Verdauungsschnäpschens mag man sich streiten, die Wirkung des Thymians in diesem Fall ist jedoch unbestritten und dafür genügt meist ein einfacher Teeaufguss.
Unterleibsbeschwerden: Auch in der Frauenheilkunde kommt Thymian zum Einsatz, gilt er doch seit jeher als die Pflanze, mit der man sich in den Tempeln die Göttin gewogen machen wollte. Einerseits ist es ein Kraut, das rund um die Menstruation auftretende Krämpfe lindern kann. Andererseits können die breitgefächerten Wirkstoffe Blasen- oder Unterleibsinfektionen lindern und begleitend zur Therapie eingesetzt werden.
Verwendung von Thymian in der Küche
Schon die alten Römer schätzten den Thymian kulinarisch. Und noch heute ist er eine gute Wahl, wenn Fleisch- oder Fischgerichte sowie kräftige Eintöpfe oder ähnlich deftige Speisen die richtige Würze erhalten sollen. Thymian passt als Gewürz hervorragend zu allen möglichen Suppen und zu mediterranen Gerichten. Geschmacklich harmoniert Thymian besonders gut zu Knoblauch, Tomaten, Oliven und vielen Fleischgerichten.
Thymian in Medikamenten und Arzneien
Zahlreiche Medikamente mit denen Bronchialinfekte therapiert werden sollen, setzen auf die Heilkraft des Thymians. Wer Thymiansirup nicht selbst zubereiten möchte, findet in der Apotheke bestimmt ein Fertigpräparat, auf das er zurückgreifen kann. Zudem ist Thymian Bestandteil einiger durchblutungsfördernder und muskellockernder Salben.
Anbau und Ernte
Thymian ist, wie so viele Heilkräuter, anspruchslos in Anbau und Pflege und ein Segen für faule Gärtner. Lediglich ein sehr sonniges Plätzchen und ein sandiger, ruhig auch ein wenig zu trockener Boden genügen, um den robusten Strauch zu züchten, der mit intensiv duftenden Blättern und lilafarbenen Blüten erfreut. Spezielle Erntezeiten gibt es nicht, die Blätter können ganzjährig verwendet und geerntet werden. Wer die Blätter jedoch trocknen möchte, verlegt die Ernte am besten in die Sommermonate.
Gefahrenhinweise
Wer Thymian während der Schwangerschaft als Medikament und nicht nur kulinarisch anwenden möchte, sollte wegen seiner gebärmutteranregenden Wirkung vorher den Arzt befragen. Vorsicht auch vor der Selbstmedikation mit ätherischem Thymianöl, das niemals unverdünnt angewandt werden soll und von Säuglingen und Kleinkindern fernzuhalten ist - also am besten nur nach fachkundigem Rat eingesetzt wird.
Ebenfalls zu beachten: Wer an einer Überfunktion der Schilddrüse leidet, muss wissen, dass das Kraut Jod enthält, weswegen es gerne, wie bereits erwähnt, bei einer Schilddrüsenunterfunktion angewandt wird.
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