Mutterkraut - Wirkung und Anwendungsgebiete

Mutterkraut - Eine Pflanze gegen Migräne und Kopfschmerzen

Das Mutterkraut (Tanacetum parthenium) wurde bereits in der Antike geschätzt und schon damals setzten die Heilkundigen es besonders gerne dann ein, wenn Frauenleiden behandelt werden sollten. Doch das Mutterkraut kann noch viel mehr. Vor allem bei Kopfschmerzen und Migräne ist das Mutterkraut hilfreich. Wie man dieses anwendet und welche Wirkung die Pflanze noch hat, lesen Sie hier.

Mythen und Geschichten rund um das Mutterkraut

Der botanische Name für das Mutterkraut lautet Tanacetum parthenium oder Chrysanthemum parthenium, der Volksmund bezeichnet es gerne als Bertram, Falsche Kamille, Fieberkraut, Jungfernkraut oder Mutterkamille. Schon früh bei den alten Griechen galt das Kraut als dasjenige, das Frauenleiden zu kurieren oder Geburten zu erleichtern vermochte. Karl dem Großen ist es zu verdanken, dass das ursprünglich im Orient und dem mediterranen Raum beheimatete Kraut hierzulande kultiviert wurde. Und schon bald kristallisierte sich heraus, dass das Mutterkraut neben den frauenheilkundlichen Anwendungsgebieten auch sehr wirksam zur Behandlung von Kopfschmerzen war. So geht es zumindest aus den Aufzeichnungen der Heilkundigen Nicholas Culpeper oder John Hill aus dem 17. Jahrhundert hervor.

In der Volksheilkunde wurde das Kraut auch geschätzt, wenn Rheuma, Arthritis oder Migräne kuriert werden sollten und außerdem zeigte sich, dass das Kraut entspannend und schlaffördernd wirkt. Neben all den Wirkungen auf den menschlichen Körper besitzt das Mutterkraut noch eine weitere Fähigkeit, wenn es um lästige Motten geht. Ein Beutelchen mit getrocknetem Mutterkraut im Kleiderschrank platziert, schafft hier Abhilfe.

Das Mutterkraut und seine Wirkung auf die Gesundheit

Für die medizinische Verwendung interessant ist das ganze blühende Kraut. Es enthält unter anderem ätherisches Öl, Bitter- und Gerbstoffe, Flavonoide, Schleimstoffe, Sesquiterpenlactone sowie verschiedene weitere Wirkstoffe, weswegen die dem Mutterkraut zugeschriebenen Heilwirkungen unter anderem folgende sind:

  • Innerlich angewandt: antibakteriell, antirheumatisch, entzündungshemmend, durchblutungsfördernd, entspannend, fiebersenkend, geburtsfördernd, keimwidrig, krampflösend, leberstärkend, magenstärkend, menstruationsregulierend, schmerzstillend, verdauungsanregend, wehenanregend

Anwendung und Verwendung des Mutterkrauts

Was in der Volksheilkunde geschätzt wurde, gilt noch immer und kann ruhig ausprobiert werden, wenn man seine Leiden mit pflanzlichen Mitteln behandeln möchte. Zu den Hauptanwendungsgebieten heute zählt, neben den in der Frauenheilkunde üblichen Bereichen, auch die Behandlung von Migräne - vor allem dann, wenn sie durch ein hormonelles Ungleichgewicht ausgelöst wird. Hierbei eignet sich das Mutterkraut nicht nur als Helfer, wenn es akut wird, sondern auch prophylaktisch. Im Rahmen der Vorbeugung ist es sinnvoll, das Mutterkraut über einen Zeitraum von bis zu sechs Wochen kurmäßig einzunehmen, beispielsweise im Rahmen einer Teekur. Für einen einfachen Teeaufguss 1 TL frischer oder getrockneter Mutterkrautblätter mit 250 ml kochendem Wasser übergießen, 10 Minuten ziehen lassen und anschließend abseihen.

Genauso gebräuchlich ist der Verzehr der frischen Mutterkrautblätter bei Migräne, dies aber nicht pur, sondern in Verbindung mit Butter, um die Aufnahme der Wirkstoffe zu verbessern. Praktisch sieht das so aus, dass man 1x täglich eine halbe Scheibe Brot mit Butter bestreicht und dieses mit einem daumennagelgroßen Blattstück Mutterkraut belegt. Es empfiehlt sich ein Anwendungszeitraum von einem Monat, anschließend sollte überprüft werden, ob das Mutterkraut seine Wirkung zeigt und sich die Beschwerden gebessert haben, falls nicht, wird die Prozedur ein weiteres Mal wiederholt. Die frischen Blätter sollen, neben der positiven Wirkung bei Migräne, auch beruhigend auf die Nerven wirken und Parasiten im Darm bekämpfen.

Und zu guter Letzt ist mit dem Mutterkraut sogar ein Mittel gegen unreine Haut gewachsen. Für eine Gesichtsmilch, die Unreinheiten bekämpft und Mitesser gar nicht erst entstehen lässt, einfach eine Handvoll frischer Blätter in 250ml Milch geben, kurz aufköcheln und nachfolgend 10 Minuten ziehen lassen. Die abgekühlte Flüssigkeit sanft mit einem Wattepad auf das gereinigte Gesicht aufbringen und nicht mehr abwaschen - die Prozedur kann zweimal täglich durchgeführt werden. Allen, denen die Milchzubereitung zu aufwendig ist, können alternativ natürlich auch den einfachen Teeaufguss als Gesichtswasser verwenden.

Medikamente und Produkte mit Mutterkraut

Das Mutterkraut ist in getrockneter Form als Tee sowie in homöopathisch aufbereiteter Form wie der Urtinktur und als Fertigpräparat in Form von Kapseln im Handel erhältlich.

Mutterkraut in der Küche

Die rein kulinarische Verwendung von Mutterkraut ist heute eher unüblich, der Verzehr der frischen oder getrockneten Blätter erfolgt überwiegend medizinisch begründet.

Anbau und Ernte

Das Mutterkraut, eine einjährige und sehr buschig wachsende Staude, erinnert ein wenig an die Kamille, was an den ähnlich aussehenden Blütenköpfchen liegt. Das Kraut ist robust und genügsam und stellt weder an den Ort noch an das Klima besondere Ansprüche. Ein sonniges oder auch halbschattiges Plätzchen und ein Boden, der tendenziell lieber ein wenig trockener als zu feucht ist - mehr benötigt die Pflanze nicht. Nach der Aussaat kann sie getrost sich selbst überlassen werden.

Wer das Mutterkraut im heimischen Garten züchten möchte, sollte sich besser in der Gärtnerei beraten lassen, um nicht versehentlich zu einer der Ziersorten zu greifen, die zwar optisch schön anzusehen sind, aus kräuterheilkundlicher Sicht jedoch nicht zu gebrauchen sind. Erntezeit ist im Sommer, vor allem dann, wenn das Kraut getrocknet werden soll. Wer das frische Kraut verwendet, kann das bis in den Herbst hinein tun.

Gefahrenhinweise zum Mutterkraut

Alle Heilpflanzen sollten nur dosiert angewandt und nicht als Dauermedikation betrachtet werden, für das Mutterkraut gilt das aber ganz besonders. Auch bei der Menge ist weniger mehr, da hier bereits eine geringe Dosis ausreicht, um die Beschwerden zu lindern. Ein übermäßiger Verzehr von Mutterkraut kann Mundschleimhautentzündungen sowie Verdauungsbeschwerden nach sich ziehen. Auch ist in der Schwangerschaft vom Gebrauch dieser Heilpflanze abzuraten, da sie gebärmutter- und wehenanregend wirkt.

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