Kaufberatung für Matratzen - Welches Material soll es sein?
Durchblick im Dschungel der unterschiedlichen Matratzentypen
Im Bereich der Matratzenentwicklung hat sich in den letzten Jahrzehnten einiges getan, was im Umkehrschluss allerdings auch bedeutet, dass wir beim Matratzenkauf die Qual der Wahl haben. Die sogenannte Federkernmatratze, früher das Maß aller Dinge, ist schon lange nicht mehr das Nonplusultra in Sachen Schlafkomfort. Doch welche Matratze ist für eine erholsame Nachtruhe wirklich geeignet?
Matratzen aus Federkern
Heute muss sich der Federkern (abgesehen von den besseren Taschenfederkern- und Tonnentaschenfederkernen) gegen Kaltschaum, Latex oder viskoelastischen Schaum behaupten, die ihm bezüglich der Punkt- und Stützelastizität deutlich überlegen sind. Punkt- und Stützelastizität sind gesundheitlich relevant. Bei guten Werten wird die Wirbelsäule optimal und entsprechend ihrer physiologischen Krümmung beim Einsinken in die Matratze gestützt wird und es gibt keine nächtlichen Durchhänger, die am Morgen zu Rückenschmerzen führen. Zugleich ist eine solche Matratze jedoch flexibel genug, um Schultern, Hüfte oder Po weit genug einsinken zu lassen, empfindliche Bereiche wie die Lendenwirbelsäule hingegen entsprechend zu stabilisieren. Eine anspruchsvolle Aufgabe, der Federkernmatratzen nur bedingt gewachsen sind. Dafür sind sie in der Regel preislich recht günstig.
Kaltschaumstoffmatratzen
Polyether-Schaumstoff, der mit CO2 zu Blöcken aufgeschäumt und anschließend in beliebige Formen geschnitten wird, bildet die Basis der Kaltschaummatratzen. Galten Schaumstoffmatratzen früher als qualitativ minderwertig, hat sich das Blatt heute etwas gewendet. Kaltschaummatratzen finden selbst vor kritischen Augen Gnade - Voraussetzung ist allerdings, dass sie bestimmten Qualitätskriterien entsprechen.
- Eigenschaften und Besonderheiten: Eine hochwertige Kaltschaummatratze, erkennbar unter anderem an einem Raumgewicht von wenigstens 40 kg/Kubikmeter, bietet sehr guten Liegekomfort. Die Unterlage passt sich den Körperkonturen hervorragend an, was der ausgeprägten Punkt- und Stützelastizität zu verdanken ist. Auch das Rückstellungsverhalten, welches Positionsänderungen des Schlafenden sofort und ohne Kuhlenbildung umsetzt, ist optimal. Dank der groben und unregelmäßigen Zellstruktur sind Kaltschaummatratzen besonders atmungsaktiv. Auch die Feuchtigkeitsdurchlässigkeit ist sehr gut - wichtig besonders für all jene, die im Schlaf verstärkt schwitzen. Bei guter Pflege weisen Kaltschaumstoffmatratzen zudem nur eine geringe Anfälligkeit für Milbenbefall auf. Aufgrund ihrer Bauform und ihres Materials glänzen Kaltschaumstoffmatratzen durch eine absolute Geräuschfreiheit. Wer beim Kauf die Spreu vom Weizen trennen möchte und nach einer langlebigen, formstabilen Matratze sucht, muss allerdings bestimmte Kriterien wie Raumgewicht, Stauchhärte und Kernhöhe berücksichtigen.
- Minuspunkte: Aus Sicherheitsgründen ist es ratsam, diese leicht entflammbaren Matratzen nur entsprechend präpariert zu verwenden, das heißt entweder mit einem entsprechenden Überzug oder bereits ab Werk mit den entsprechenden Zusatzstoffen versehen. Eine hochwertige Kaltschaummatratze mit einem hohen Raumgewicht ist relativ unhandlich und schwer, so dass das regelmäßige Wenden der Matratze recht unkomfortabel vonstattengeht. Empfindliche Nasen sollten beim Kauf Probe schnuppern. Kaltschaum riecht mitunter aufgrund der Herstellungsprozesse deutlich nach Chemie und leider kann diese Geruchsbelästigung wochenlang anhalten.
Matratzen aus Latex
Die meisten Latexmatratzen bestehen aus einem Mix aus Natur- und synthetischem Latex. Die Produkteigenschaften beider Stoffe sind nahezu identisch, der Preis reiner Naturlatexmatratzen allerdings recht hoch. Latexmatratzen, ausgenommen der Talalay-Latex, werden gewissermaßen in Form gebacken, das heißt, unter Zugabe verschiedener Stoffe bei Temperaturen von 100 Grad vulkanisiert.
- Eigenschaften und Besonderheiten: Die Produkteigenschaften der Latexmatratzen sind denen der Kaltschaummatratze sehr ähnlich. Punkt- und Stützelastizität, die dafür sorgen, dass sich die Matratze den Körperkonturen anpasst, sind sehr gut. Ebenfalls sehr gut ist das Rückstellungsverhalten, welches dafür sorgt, dass die Matratze entsprechend auf Liegeveränderungen reagiert und der Schlafende nicht in einer Kuhle versackt. Dank der offenporigen Zellstruktur, die den eingearbeiteten Hohlräumen zu verdanken ist, sind Latexmatratzen sehr atmungsaktiv. Latexmatratzen zeichnen sich ebenfalls durch eine absolute Geräuschfreiheit aus. Wer die Haltbarkeit seiner Latexmatratze erhalten möchte, muss sie mittels spezieller Schutzbezüge vor direkter Sonneneinstrahlung schützen, da UV-Licht das Material schnell altern und porös werden lässt.
- Minuspunkte: Wer eine empfindliche Nase hat, stört sich unter Umständen am Eigengeruch, der der Matratze anfangs entweichen kann. Auch die Handhabung der recht schweren Latexmatratzen ist umständlich, was sich vor allem beim Transport und dem turnusmäßigen Wenden der Matratze bemerkbar macht.
Visko oder viskoelastisches Material für Matratzen
Bei dieser Matratzenart hatte gewissermaßen die NASA ihre Finger im Spiel, denn der besondere Schaumstoff entstand in ihrem Forschungslabor und war eigentlich für die Raumfahrt gedacht. Nun hat sich Visko jedoch als sogenannter „Gedächtnisschaum“ im Matratzensegment einen Namen gemacht.
- Eigenschaften und Besonderheiten: Eine herausragende Punktelastizität, kombiniert mit einem speziellen, für die „Gedächtnisfunktion“ verantwortlichen und auf Körperwärme reagierenden Polymer sorgt dafür, dass dieser Schaumstoff die Körperkonturen perfekt nachzeichnet und sich gewissermaßen an sie erinnert. In der Praxis bedeutet das, dass der Schlafende tiefer in die Matratze einsinkt, als es bei anderen Materialien der Fall ist. Das hat Vor- und Nachteile und ist vor allem gewöhnungsbedürftig und zudem recht teuer. Im Pflegebereich sind Visko-Matratze eine gute Wahl, da sie dabei helfen, das gefürchtete Wundliegen bei bettlägerigen Patienten einzudämmen.
- Minuspunkte: Im Gegensatz zu anderen Matratzen findet das Rückstellungsverhalten hier verzögert statt, weswegen es zur Bildung von Kuhlen kommen kann, in denen sich die Wärme staut. Auch die Feuchtigkeitsabsorption ist - verglichen mit anderen Schaumstoffen - nicht ganz so optimal, weswegen das Schlafklima für alle, die zu starker Schweißbildung neigen, unangenehm werden kann.
Wichtig: So unterschiedlich die verschiedenen Materialien, so unterschiedlich auch die Liegeeigenschaften. Und neben all der Theorie ist der Praxistest das wichtigste Entscheidungskriterium, denn Bauchschläfer favorisieren mit Sicherheit eine andere Matratze als Rücken- oder Seitenschläfer. Für alle Matratzen gilt übrigens uneingeschränkt: Es ist ein entsprechend hochwertiger Lattenrost nötig, um die Liegeeigenschaften der Matratze optimal nutzen zu können und um ihre Langlebigkeit zu erhalten. Wer die Matratze beispielsweise direkt auf den Boden legt, riskiert, dass sich aufgrund der mangelhaften Belüftung Schimmel einnistet.
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